Jedes Jahr ein neuer Kalender? Ist das eigentlich nachhaltig? Nicht unbedingt. Dabei gibt’s längst nachhaltige und vor allem clevere Kalendersysteme für die Tasche, den Schreibtisch oder die Wand.

Artikel zuletzt am 30.12.2021 aktualisiert.

Vielleicht sollten wir uns für 2022 eines vornehmen: Nicht immer nach „Nachhaltigkeit“ suchen, sondern nach schlicht besseren, langlebigen, umweltfreundlichen und nützlichen Produkten. Der Begriff nutzt sich zunehmend ab, obwohl er bedeutsam ist. Nachhaltige Kalender scheinen auch absolut sinnvoll zu sein, denn zum Jahresende wandern Millionen konventionelle Almanache in die Tonne, um durch neue ersetzt zu werden. Geht das nicht besser? Ja, klar!

Der Wachsende Kalender: zum Aussähen und Nachfüllen

Im Sommer 2018 finanzierten die Erfinder von Der Wachsende Kalender ihre Idee erfolgreich via Crowdfunding. Mittlerweile ist die 2022er-Ausgabe erhältlich, die wieder jeden Monat Samen zum Aussähen mitbringt. Für Einsteiger eignet sich die Variante „Tausendsassa“ mit 12 Bio-Samentüten und dazu passenden Informationen. Gedacht sind die künftigen Pflanzen für Fenster oder Balkon, ihr benötigt also noch einen Topf, etwas Erde, Wasser und Geduld.

Drei 2022er-Ausgaben gibt es zur Auswahl. (Foto: Der Wachsende Kalender)
Drei 2022er-Ausgaben gibt es zur Auswahl. (Foto: Der Wachsende Kalender)

Ebenfalls spannend ist der Wachsende Kalender „Vergessene Sorten“ mit 12 weniger bekannten Köstlichkeiten. Und bei „Krautikus“ erwarten euch – ihr könnt es euch vielleicht denken – Kräuter. Wenn ihr separat erhältliche Nachfüll-Sets erwerbt, erweckt ihr Monat für Monat neue Pflänzchen zum Leben – Jahr für Jahr.

Neu ist der Familienkalender. Der bietet auch Samen in Bio-Qualität für jeden Monat. (Foto: Der Wachsende Kalender)
Neu ist der Familienkalender. Der bietet auch Samen in Bio-Qualität für jeden Monat. (Foto: Der Wachsende Kalender)

Dass Der Wachsende Kalender aus Recycling-Papier besteht, auf Ökofarben setzt und plastikfrei ist, versteht sich von selbst. Erhältlich ist er beim Hersteller. Dort gibt’s übrigens erstmals 2022 den Familienkalender „Strippenzieher“ – auch sehr schön.

Ein guter Plan 2022

Den Terminkalender „Ein guter Plan“ könnte man schon als Klassiker bezeichnen, denn seit etlichen Jahren beglückt er die Menschen. Zitate, Tipps, Reflexionen mit Zielsetzungen und Techniken zum Erlernen der Achtsamkeit erhaltet ihr auch in der 2022er-Version.

Jedes Jahr gibt es einen guten Plan. (Foto: Ein guter Verlag)
Jedes Jahr gibt es einen guten Plan. (Foto: Ein guter Verlag)

Auf die Umwelt achten die Verantwortlichen natürlich auch. Ein guter Plan 2022 wurde klimaneutral produziert, besteht komplett aus Altpapier, wird hierzulande hergestellt und verzichtet grundsätzlich auf Folie. Vegan ist er außerdem, da pflanzlicher Leim und natürliche Farben verwendet werden.

Ich hatte mir 2021 die Variante Ein guter Plan Family gesichert. Dieser Kalender half mir, das Familienleben achtsamer zu gestalten und die eigenen Bedürfnisse nicht zu vergessen. Und im Kalender ist natürlich Platz für die Termine aller Familienmitglieder. Eine 2022er-Variante gibt’s dieses Jahr auch.

Ein nachhaltiger Familien-Planer. (Foto: Ein guter Plan)
Ein nachhaltiger Familien-Planer. (Foto: Ein guter Plan)

Bei Amazon oder auf einguterplan.de zahlt ihr für die aktuelle Ausgabe knapp 25 Euro. Nicht günstig, aber – und das dürften viele Besitzer bestätigen – stets sein Geld wert. Neu ist die 5 Euro teurere, aber sehr viel kompaktere Pro-Variante des Kalenders.

So behaltet ihr den roten Faden

Die Idee für die Kalender von Roterfaden entstand bereits 2006. Längst reden wir also über ein etabliertes System, bei dem ihr ähnlich wie bei einem Filofax jährlich neue Kalender einheftet. Spannend ist, dass ihr zahlreiche Kalenderarten wie Jahreskalender, Notizkalender, Geburtstagskalender und dergleichen einsetzen könnt.

Roterfaden nennt seine Kalender Taschenbegleiter. Sie bestehen aus recyceltem Gummi, pflanzlich gegerbtem (Recycling-)Leder oder anderen Materialien, die auf Langlebigkeit ausgelegt sind. Da sie in Handarbeit in Deutschland entstehen, ist der Preis entsprechend hoch – ihr zahlt anfänglich gut und gerne um die 125 Euro oder mehr. Erhältlich auf der offiziellen Webseite, die auch weitere Hintergründe parat hält.

Jahrsplaner aus Gras

Bücher und Notizhefte gibt es bei Matabooks schon länger. Seit geraumer Zeit sind die mit dem V-label als vegan zertifizierten Kalender erhältlich. Die ist nicht nur umweltfreundlich, sondern sehen auch noch sehr hübsch aus! Die Kalender bestehen aus Graspapier, was eine deutlich bessere Ökobilanz als herkömmliches Papier hat. Alles ist „Made in Germany“ und frei von tierischen Bestandteilen. Strukturierte Wochen- und Monatsübersichten im minimalistischen Design sowie viel Platz für Notizen lassen Raum für die eigene Kreativität. Und natürlich sind die Kalender, wie schon die anderen Produkte, liebevoll illustriert.

Kaufen könnt ihr sie für zirka 20 Euro direkt im Matabooks-Shop oder im Avocadostore. Oder, wenn ihr Glück habt, in eurer Buchhandlung oder im Unverpackt-Laden um die Ecke.

Saisonkalender für Obst und Gemüse

Dank Klimawandel werden sich wohl perspektivisch die aufgelisteten Obst- und Gemüsesorten für hiesige Gefilde ändern, aber bis dahin ist ein Saisonkalender wirklich praktisch. Denn so erfahrt ihr stets, welche Früchte gerade „aktuell“ sind und vielleicht sogar aus der Region erworben werden können.

Wann hat welches Obst Saison? (Foto: Zeit für Gutes)
Wann hat welches Obst Saison? (Foto: Zeit für Gutes)

Der Saisonkalender von Zeit für Gutes ist zwar minimalistisch gestaltet, mir persönlich gefällt er allerdings ausgesprochen gut. Recyceltes Papier, hergestellt in Deutschland, klimaneutral gedruckt – für knapp 20 Euro kommt er zu euch. Und ihr könnt ihn sicher auch als Kalender für 2023 und darüber hinaus einsetzen.

Umweltfreundlicher Familienkalender

In vielen Familien ist der Kalender mit den Terminen für alle Familienmitglieder nicht wegzudenken. Schön, wenn es dafür auch eine Variante gibt, bei der die Macher auf einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Natur und der Umwelt achten: In Deutschland auf Recyclingpapier mit Mineralöl-freien Farben gedruckt, ist der farbenfrohe Kalender von Frau Ottilie ein schöner Farbtupfer an der Wand. Für 5 Personen ist Platz für Termine.

Er kostet rund 20 Euro. 2022 ist auch eine dunkle Fassung erhältlich.

Kalender zum Abwischen von Karlever

Einen kreativen Ansatz verfolgen die Kalender von Karlever. Als Jahresplaner oder Familienkalender erhaltet ihr verschiedene Größen und Varianten, stets steht ein klares Design im Fokus. Durch eine beschichtete Oberfläche könnt ihr jederzeit Einträge wegwischen, am Jahresende entfernt ihr alles und beginnt von vorne.

Karlever ist in verschiedenen Varianten erhältlich und preislich attraktiv. (Foto: Karlever)

Durch Magnetstreifen bekommt ihr stets die richtigen Wochentage, auch Schaltjahre berücksichtigt Karlever. Der Vorteil ist, dass ihr falsch eingetragene Termine nachträglich ändern könnt, auch lassen sich ganz normale Strifte wie zum Beispiel von Stabilo einsetzen.

Nachhaltigkeit spielt neben der Wiederverwendbarkeit eine große Rolle. Eine lokale Druckerei in Augsburg fertigt die Kalender, die aus FSC-zertifiziertem Papier und mineralölfreier Druckfarbe bestehen. Als Beschichtung kommt Zellglas zum Einsatz, das biologisch abbaubar ist und aus nachwachsenden Rohstoffen besteht.

Nahezu jeder „Dauerkalender“ ist nachhaltig(er)

Statt sich jährlich einen neuen Kalender zuzulegen, ist die an sich immer nachhaltigere Alternative, zu einem Dauerkalender zu greifen. Sofern der Kalender lediglich dazu dienen soll, das aktuelle Datum anzuzeigen. Klassiker aus Holz, bei denen ihr die Tage und Monate täglich wechseln müsst, sind zwar nicht allzu bequem, dafür allerdings zeitlos und meist schön anzusehen. Zum Beispiel der Classy von 4betterdays, den es unter anderem im Avocadostore gibt. Und das tägliche Umbauen kann man zudem zu einem kleinen Ritual am Morgen werden lassen. Hübsch ist auch der Dauerkalender „Vier Jahreszeiten“ von Entia. Der bietet die Möglichkeit, auch die Jahreszeit mitsamt Motiv zu tauschen. Hergestellt wird dieser unter fairen Bedingungen in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung.

Ein ewiger Kalender hält....ewig. (Foto: Entia)
Ein ewiger Kalender hält….ewig. (Foto: Entia)

Persönlich bin ich der Auffassung, dass jede Art von Dauerkalender, der als „Ewiger Kalender“ fungieren soll, gut sein kann – auch wenn Kunststoff bei der Produktion zum Einsatz kommt. Umso länger ihr ein- und dasselbe Produkt nutzt, desto geringer ist die Müllbelastung. Und es werden Ressourcen gespart beziehungsweise geschont. Kostspielig sind gerade die typischen Dauerkalender, die es auch in Papierform oder mit schlauen Sprüchen gibt, eh nicht. Hier geht’s bei 10 Euro los. Immerwährender Kalender ist in diesem Zusammenhang ein Begriff, der häufiger fällt. Ich mag hier den „Evergreen“ von Wi-La-No.

Schick, stylisch und viele Jahre verwendbar - der Evergreen von Wi-La-No. (Foto: Wi-La-No)
Schick, stylisch und viele Jahre verwendbar – der Evergreen von Wi-La-No. (Foto: Wi-La-No)

Welchen Kalender nutzt ihr denn dieses Jahr? Ich freue mich über Kommentare unter diesen Zeilen.

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