Bis 2030 sollen alle LEGO-Produkte nachhaltig produziert werden. Eine Weg zum Erreichen des Ziels: Bauklötze aus recycelten Kunststoffen. Zum Beispiel aus alten PET-Flaschen.

Wer LEGO und Duplo kennt, der weiß: Die farbigen Spielsteine sind extrem robust, halten Ewigkeiten und schmerzen sehr, wenn man auf sie tritt. An und für sich sind die Klötze durchaus nachhaltig, denn sie können theoretisch von Generation zu Generation weitergeben und damit viele Jahrzehnte verwendet werden. Dennoch strebt der größte Spielzeughersteller der Welt nach mehr: Bis 2030 möchte der Konzern alle seine Produkte nachhaltig produzieren. Plastik aus Zuckerrohr kommt bei der LEGO Botanical Collection bereits erfolgreich zum Einsatz. Aber es wird längst erfolgreich mit der Wiederverwertung von Plastikabfällen geliebäugelt.

Aus der Flasche werden LEGO-Steine. (Foto: LEGO)
Aus der Flasche werden LEGO-Steine. (Foto: LEGO)

LEGO mit Spielsteinen aus alten PET-Flaschen

Das Vorzeige-Spielzeug von LEGO sind die gleichnamigen Steine, an die eigenen Aussagen zufolge höchste Ansprüche gestellt werden. Daher handelt es sich bei den Bauklötzen aus recyceltem Kunststoff gebrachter PET-Flaschen erst einmal um einen Prototypen, der in den kommenden Monaten und Jahren ausführlich getestet wird.

Die Bauklötze entstanden aufwändig im Labor. (Foto: LEGO)
Die Bauklötze entstanden aufwändig im Labor. (Foto: LEGO)

Über 250 PET-Materialen sowie Hunderte Kunststoffrezepturen wurden ausprobiert, letztlich nutzte man das Polyethylenterephthalat gebrauchter Kunststoffflaschen. Das Rezyklat, also der Stoff aus verarbeiteten Flaschen, stammt aus den USA. Dort ist er von der Food and Drug Administration für eine Weiterverarbeitung zugelassen. Ähnliches tat auch schon die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit. Aber: Die nachhaltigeren LEGO-Steine müssen den hohen Qualitäts-, Sicherheits- und Spielanforderungen entsprechen, bevor sie in den Verkauf gehen.

Eine spannende Entwicklung: Aus einer 1-Liter-PET-Flasche können zehn 2-x-4-LEGO-Steine entstehen, mit denen man wohl mittelfristig deutlich mehr Spaß haben dürfte.

Es dauert lange

Perfekte Konstruktion, vollständige Kompatibilität auch zu 60 Jahre alten LEGO-Steinen und Langlebigkeit – die Erforschung neuer, nachhaltiger Materialien und die Fertigung hochwertiger Produkte ist aufwändig. Daher dürfte es eher noch ein paar Jahre dauern, bis LEGO-Bauklötze auf recyceltetem Kunststoff zu einer Selbstverständlichkeit werden. Aber es ist ein guter, richtiger und nötiger Schritt in die richtige Richtung.

So gesehen bleibt LEGO für die selbstgesteckten Ziele nicht mehr viel Zeit: Bis 2025 soll es keine Plastikverpackungen mehr geben, schon bald sollen Legosteine in Papiertüten ausgeliefert werden. Und in neun Jahren möchte das Unternehmen das komplett nachhaltige Agieren erreicht haben. Fakt ist soweiso: Für nachhaltiges Spielzeug ist es höchste Zeit!

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