Der Scribit Pen ist ein nachhaltiger Marker. Er zeigt auch, wie es große Hersteller wie Edding und Stabilo besser machen können.

Überall finden sich Wege, Müll zu vermeiden oder die Plastikverschmutzung zu reduzieren. Und manchmal muss man sich auch um unscheinbare Produkte kümmern, die echte Probleme verursachen können. Schätzungen zufolge landen jährlich weltweit rund 35 Milliarden Kunststoffmarker und Filzstifte auf Mülldeponien und in Verbrennungsanlagen. Dabei bestehen sie nicht nur aus Kunststoff, sondern enthalten häufig bedenkliche Schwermetalle und giftige Tinte, Lösungsmittel oder Konservierungsstoffe. Umweltfreundlichere Alternativen sind möglich – das haben einige Hersteller längst erkannt. Das im Vergleich zu Edding oder Stabilo kleine Unternehmen CRA – Carlo Ratti Associati zeigt mit ihrem Scribit Pen, dass ein kompostierbarer, nachhaltiger Marker ebenfalls realisierbar ist.

Der Scribit Pen setzt auf Tinte auf Wasserbasis. (Foto: CRA-Carlo Ratti Associati)
Der Scribit Pen setzt auf Tinte auf Wasserbasis. (Foto: CRA-Carlo Ratti Associati)

Scribit Pen: Was ist ein nachhaltiger Marker?

Herzstück des Scribit Pen sind die Patronen, die aus Naturfasern bestehen und heutzutage ohnehin übliche Tinte auf Wasserbasis enthalten. Diese sei laut CRA so sicher, dass man sie essen könnte. Interessanter ist zweifelsohne der Rest des nachhaltigen Markers. Der Hauptzylinder des Stifts ist aus einem biologisch abbaubaren Kunststoff. Und für die Feder kommen ebenfalls natürliche Fasern zum Einsatz.

So ist der Scribit Pen aufgebaut. (Foto: CRA-Carlo Ratti Associati)
So ist der Scribit Pen aufgebaut. (Foto: CRA-Carlo Ratti Associati)

Auf Wunsch kann der Scribit Pen auch ein Gehäuse aus Holz oder eloxiertem Aluminium besitzen. Sowieso ist der Marker auf eine lange Nutzung ausgelegt, denn Patrone und Feder lassen sich austauschen.

Fokus auf Kreislaufwirtschaft

Der Scribit Pen wurde von CRA ursprünglich für den Zeichenroboter Scribit entworfen, der solche Marker zum Malen und Gestalten horizontaler Flächen benötigt. Bei der alltäglichen Verwendung der Maschine fiel den Machern auf, wie viele Plastikstifte tagtäglich entsorgt werden mussten. Und so entstand der Wunsch, einen nachhaltigen Marker zu entwickeln, der auch nicht nur für den Roboter, sondern für alle, die zeichnen wollen, geeignet ist.

Für den Zeichenroboter Scribit, aber auch für normale Anwender ist der nachhaltige Marker gedacht. (Foto: CRA-Carlo Ratti Associati)
Für den Zeichenroboter Scribit, aber auch für normale Anwender ist der nachhaltige Marker gedacht. (Foto: CRA-Carlo Ratti Associati)

Generell möchte der Scribit Pen die Kreislaufwirtschaft fördern und mit einem nachhaltigen Ansatz Produktion und Verwendung des Stiftes in die Gegenwart hieven bzw. vor allem zeigen, dass dies kein Problem ist. Das klassische Modell „Take-Make-Waste“ ist veraltet und fördert schließlich nur die unnötige Müllproduktion.

Gibt es noch weitere nachhaltige Marker?

Derzeit befindet sich der Scribit Pen noch in der Entwicklung. Auf der extra eingerichteten Webseite könnt ihr euch für einen Newsletter anmelden, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Bis aus diesem nachhaltigen Filzstift ein finales Produkt geworden ist, dürften noch etliche Monate ins Land ziehen. Aber – und das ist durchaus als positiv zu werten – auch bekannte Marker-Hersteller möchten mit der Zeit gehen und die Wünsche ihre Kunden verstärkt berücksichtigen. Edding hat mit der EcoLine seit 2008 eine Lösung parat, bei der mindestens 90 Prozent des verwendeten Materials aus recycelten Stoffen besteht. Zum Beispiel aus benutzten Joghurtbechern oder Gießkannen. Nachfüllbar und klimaneutral ist der Marker auch, aber da geht künftig sicher noch mehr.

Die Ecoline gibt es bereits seit 2008. (Foto: Edding)
Die Ecoline gibt es bereits seit 2008. (Foto: Edding)

Stabilio liefert mit Stabilo Green eine umfangreiche Serie, die Filzschreiber, Buntstifte und Textmarker beinhaltet. Beworben werden diese Zeichengeräte mit 83 Prozent recceltem Plastik und der Möglichkeit, diese nachfüllen zu können – zum Beispiel Stabilo GreenBoss. In eine ähnliche Richtung geht auch der flexible Schneider Link-It, der zu über 85 Prozent aus einem biobasierten Kunststoff gefertigt ist.

Und sicher gibt es noch einige andere Marker-Kandidaten wie zum Beispiel den memo Textmarker mit einem Gehäuse aus FSC-zertifizierter Buche sowie austauschbarer Mine.

Es ist schon spannend zu sehen, dass auch in diesem Segment etwas passiert, denn nach wie vor benutzen wir Marker und Filzstifte recht unbedacht, obwohl es sich oftmals um Wegwerfprodukte handelt. Die nachhaltigen Marker dürften perspektivisch auch Kosten sparen – wenn sie sich nachfüllen oder sich die Minen tauschen lassen und das Gehäuse für eine lange Verwendung geeignet ist.

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