Mit Bademänteln und Handtüchern wurde Kushel bekannt, jetzt soll eine Kuscheldecke fürs gute Gewissen folgen. Wenn ihr sie wollt.

Klar, bei Crowdfunding geht’s längst nicht mehr darum, Geld für eigene Visionen und ambitionierte Projekte von einem interessierten Publikum einzusammeln. Kampagnen bei Startnext, Kickstarter und Co. dienen auch dem Marketing, dem Werben für neue Produkte oder Dienstleistungen. Die Erfinder der nachhaltigen Textilmarke Kushel nutzen die Schwarmfinanzierung zum Vorstellen ihrer neuen Idee: Eine kuschelige Decke aus nachhaltigen Materialien und „Made in Germany“ soll es werden.

Wer steckt hinter Kushel?

Zugegeben: Es hinterlässt schon einen seltsamen Eindruck, wenn ein Unternehmen ein professionelles Werbevideo produziert und schon viele Tausende Produkte aus dem höheren Preissegment verkauft hat, aber trotzdem um Geld bittet. Ob das wirklich zwingend nötig war, wissen vermutlich nur die Gründer Jim Tichatschek, Mattias Weser und John Tichatschek, die hinter der Marke und der Gustavo Trading GmbH & Co KG stecken. Immerhin ist ihre Firma eine zertifizierte B-Corp. Im Fokus stehen hier trotz Gewinnabsichten die Geimeinwohlorientierung und der faire Umgang mit Mitarbeitern, Kunden, der Umwelt und der Gesellschaft.

Green Product Award 2019, nominiert für den deutschen Nachhaltigkeitspreis – in der Branche und bei zufriedenen Käufern sind Jim, John und Mattias sicherlich keine Unbekannten mehr. Das dürfte den Erfolg bei Startnext erklären. Aber, und das sei auch betont, ihre neue Kuscheldecke klingt auch sehr reizvoll. Hier möchte man euch nicht nur ein hochwertiges Produkt aufschwatzen, sondern auch ein gutes Gefühl, für das Richtige Geld ausgegeben zu haben.

Die neue Kuscheldecke von Kushel

Was macht Kushel besser als die Mitbewerber? Es fängt bei den verwendeten Rohstoffen an: Einerseits kommen Rotbuchenholzfasern aus nachhaltiger Forstwirtschaft zum Einsatz, andererseits zertifizierte Bio-Baumwolle. Durch diesen Materialmix verspricht der Hersteller 98 Prozent weniger Waserverbrauch und 62 Prozent weniger CO²-Ausstoß als bei der Produktion herkömmlicher, konventioneller Baumwolle.

Die Kushel Decke richtet sich an eine Zielgruppe, die auch das nötige Kleingeld besitzt. (Foto: Gustavo Trading GmbH & Co KG)
Die Kushel Decke richtet sich an eine Zielgruppe, die auch das nötige Kleingeld besitzt. (Foto: Gustavo Trading GmbH & Co KG)

Darüber hinaus wird die Kusheldecke in Deutschland fair produziert, das Garn stammt aus Portugal. Sie ist vegan, erfüllt die Ansprüche von OEKO-TEX 100 und wurde umweltfreundlich gefärbt. Für jede Decke pflanzt Kushel zwei Bäume, der Versand erfolgt natürlich klimaneutral. Und besonders wichtig ist den Verantwortlichen die Klima- und Ressourcen-positive Herstellung.

Tja, und schick sind die verschiedenen Kushelkuscheldecken-Varianten ebenfalls. Es sind sogar spezielle Editionen von den Künstlern Low Bros vorgesehen, die durch außergewöhnliche Designs auffallen. Das sind auf jeden Fall Hingucker.

Der Preis der Kuscheldecke

Ihr könnt es euch sicher denken: Die Hipness und der Style haben ihren Preis. Ab 89 Euro geht’s mit einer Decke los, wenn ihr Geld bei Startnext vorschießt. Regulär soll sie 129 Euro kosten. Im Rahmen der Crowdfunding-Kampagne pflanzt Kushel vier statt zwei Bäume pro verkaufte Decke – nett, wobei sich die Idee langsam auch ziemlich abgenutzt anfühlt. Als wäre es mit Nutzholzwäldern getan. Aber das ist eine andere Geschichte.

Verschiedene Varianten sind geplant. (Foto: Gustavo Trading GmbH & Co KG)
Verschiedene Varianten sind geplant. (Foto: Gustavo Trading GmbH & Co KG)

Nicht, dass ihr mir falsch versteht: Kushel und die neue Kuscheldecke machen nichts falsch – ein modernes, nicht unsympathisches Unternehmen verkauft ein hochpreisiges Lifestyle-Produkt, bei dem niemand beim Kaufen ein schlechtes Gewissen haben soll. Vor dem bedenkenlosen Shoppen stellt euch aber bitte eine Frage: Braucht ihr solch ein Decke wirklich? Denn bei all der Nachhaltigkeit, Fairness und Baumpflanz-Vorbildlichkeit rückt die Antwort durchaus in den Hintergrund…

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