Der Cocoon von Loop ist ein ganz besonderer Sarg. Er lebt und erlaubt eine einzigartige Art der Bestattung mit Mehrwert.
Zugegeben: Der Tod ist gerade in unseren Breitengraden ein sehr sensibles Thema. Und doch wagt es das niederländische Unternehmen Loop, eine neue Art Sarg zu entwickeln. Vor allem diejenigen, die sich eng mit der Natur verbunden fühlen, sollen mit dem Loop Cocoon eine angemessene Möglichkeit erhalten, bestattet zu werden. Dafür sorgt ein Pilz.
So funktioniert der Loop Cocoon
Der Loop Cocoon besteht aus Myzelien, also den fadenförmigen Fasern von Pilzen. Diese sind in der Lage, beispielsweise Toxine zu neutralisieren und sie in Nährstoffe für oberirdisch wachsende Pflanzen umzuwandeln. Nicht ohne Grund werden Myzelien bei Schadstoffbeseitigungen oder gar zur Verarbeitung von Kunststoffen und Öl verwendet. Generell sind diese Pilzzellen sehr vielseitig, wie zum Beispiel Firmen wie Evovative Design und PilzWand beweisen. In diesem Fall dienen sie als sozusagen lebender Sarg, der einen Leichnam sehr viel schneller zersetzt als ein herkömmlicher Sarg aus (lackiertem) Holz.
Ein Loop Cocoon wird innerhalb von vier bis sechs Wochen vom Boden aufgenommen, was auch für die menschlichen Überreste im Inneren gilt. Ein Holzsarg dagegen braucht teils deutlich länger als ein Jahrzehnt für einen ähnlichen Zersetzungsprozess. Zugleich hilft der Loop Cocoon dabei, den Verstorbenen schneller in Nährstoffe umzuwandeln, von dem die Gewächse im Umfeld profitieren.
Pietätlos oder eine schöne Idee?
Um ehrlich zu sein bin ich mir nicht ganz sicher, was ich von einem solchen Loop Cocoon halten soll. Einerseits ist es ein wunderbarer Gedanke, dass man dank des Myzelsarges schneller in die Natur übergeht und ihr sogar dabei behilflich ist, (wieder) zu gedeihen. Andererseits könnte es manchen Menschen missfallen, dass sich recht schnell kein Sarg mehr in der Erde befinden wird, da er bereits nach einigen Wochen komplett „verschwunden“ sein dürfte.
Aber: Der Cocoon von Loop ist auch ein neuer, ja schöner Ansatz, der vielleicht auch etwas Umdenken bei Angehörigen der Hinterbliebenen erfordert. Zumindest eine erste Beerdigung fand in den Niederlanden bereits statt.
Wälder reinigen
Das Startup ehemaliger Studenten der TU Delft gibt sich optimistisch, dass der Loop Cocoon in der Zukunft einen weiteren Beitrag leisten könnte: Indem man Menschen in solchen Särgen in verschmutzen Waldgebieten beerdigt, könnte man die Natur nachhaltig reinigen – ein spannender, aber auch unkonventioneller Ansatz.
Schon jetzt könnt ihr euch einen Loop Cocoon direkt beim Hersteller sichern. Kostenpunkt: 2000 Euro. Wer es dagegen klassisch mag: Von Welt bietet Särge und Urnen aus regionalem Holz an.
ICH finde es eine wunderbare Idee das vielleicht noch eine Blume aus mir wächst wenn man Samen in den Sarg legen dürfte, auch hätte sich meine Entscheidung der Bestattung dank Loop Cocoon erledigt
Ich denke, Samen in den Sarg zu legen, ist eine tolle Idee und sollte eigentlich auch möglich sein.
Bisher konnte ich mich weder für einen konventionellen Sarg noch für die Einäscherung entscheiden.
Da ich sehr naturverbunden und am liebsten im Wald oder in den Weinbergen bin, sehe ich hierin in passende Art u d Weise mich bestatten zu lassen.
Auch in dem Gedanken, dass alles schnell in die Natur übergeht. Gerne auch mit Blumensamen im Sarg. Tolle Idee.
Ich finde die Idee, wieder in die Natur einzugehen, sehr gut.
Jedoch, in den Begräbniswäldern hier in Deutschland werden nur Urnen an den Bäumen eingesetzt. Die zersetzen sich auch. Urnen mit Pilzkulturen wären hier sicher sehr gut für die Natur. Ich wäre sehr dafür.