Wäre es nicht schön, wenn der Lieferdienst in Zukunft Mehrweg-Behälter bringen würde? Eine Lösung könnte Tiffin Loop aus Berlin sein.

Im Coffee-to-Go-Bereich haben sich vielerorts Konzepte etabliert, allen voran die Mehrwegbecher von Recup. Aber gerade die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie viel Müll durch Lieferdienste und Mitnehm-Angebote der Restaurants entsteht. Plastiktüte hier, beschichteter Karton dort – auch wenn diverse Anbieter und Restaurants mit Außer-Haus-Speisen mittlerweile auf recycelfähige Verpackungen umgestiegen sind, enteht dennoch tagtäglich überaus viel Abfall. Hier setzt das Berliner Startup Tiffin Loop an.

Die Dosen eignen sich für alle Arten von Speisen. (Foto: Tiffin Loop)
Die Dosen eignen sich für alle Arten von Speisen. (Foto: Tiffin Loop)

Tiffin Loop: Mehrwegverpackungen für die Gastronomie

Statt Pappe und Kunststoff möchte Tiffin Loop stylische Dosen zur Verfügung stellen. Die Tiffin-Box besteht aus Aluminium und verzichtet komplett auf Plastik und noch zusätzlich anfallenden Müll. Ähnlich wie bei einer Bento-Box ist sie auf eine möglichst häufige Verwendung ausgelegt. Auffällig sind die runde Form und der klassisch anmutende Verschluss.

Die Idee ähnelt der von Recup: Beim Restaurant hinterlegt ihr einen Pfand für die Box, in der künftig eure Bestellungen zu euch transportiert werden beziehungsweise ihr diese zum Mitnehmen abholt. Die größte Hürde ist meiner Auffassung nach der Preis: Die 15 Euro erhaltet ihr zwar wieder zurück, wenn ihr die Tiffin-Dose nicht mehr braucht. Aber mit dieser Summe wird die Hemmschwelle doch recht hoch angesetzt.

Testphase unter anderem in Hamburg

Die Tiffin-Box dürft ihr bei allen Restaurants abgeben, die Partner des Mehrweg-Systems sind. Dort bekommt ihr den Pfand wieder oder gleich etwas Neues zum Essen in die Metallschachtel. Eine hygienische Reinigung erfolgt im Geschäft, von dort wird die Box wieder in den Umlauf gebracht. Restaurants zahlen knapp 20 Euro pro Monat, um bei Tiffin Loop dabei zu sein und den nachhaltigen Ansatz zu unterstützen.

Die Tiffin-Box eignet sich freilich auch für den privaten Hausgebrauch, für besagte 15 Euro gehört euch diese erst einmal. Ihr könnt sie also mit eigenen Leckereien oder in einem Unverpackt-Laden mit anderen Lebensmitteln befüllen.

Derzeit findet eine Testphase von Tiffin Loop statt. Vorrangig in Hamburg könnt ihr die Boxen in einigen Restaurants bekommen, wenn ihr euch für ein Take-Away-Essen entscheidet. Eine aktuelle Liste findet ihr auf der offiziellen Webseite. Dort könnt ihr auch Gaststätten und Imbissbuden empfehlen, die sich perfekt für die Mehrweg-Lösung eignen würden.

Ob es Tiffin Loop schafft, sich deutschlandweit zu etablieren? Hoffentlich. Außerdem muss etwas passieren, denn Einwegverpackungen aus Plastik sollen ab 2021 EU-weit verboten werden. Das noch junge Unternehmen hat zumindest eine konkrete Lösung parat, das übrigens aus dem erfolgreich via Startnext finanzierten Tiffin Project hervorging.

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