Upcycling, sozialer Ansatz und stylische Produkte – Nyuzi Blackwhite verwandelt alte Zementsäcke in Taschen, Beutel und Rucksäcke.

Der erste Besuch in Kenia muss Sarah Müller verändert haben. Als die gelernte Schneiderin 2016 in einer Berufsschule bei Nairobi arbeitete, kam sie mit jungen Frauen ins Gespräch. Daraus entstand die Idee für Nyuzi Blackwhite. Mit der Gründung des Unternehmens wurde zu Beginn ein erster Arbeitsplatz geschaffen, der der kenianischen Schneiderin Carolin Nyambura das Ernähren ihrer Familie ermöglichte. Verantwortlich dafür waren alte Zementsäcke…

Ein motiviertes Team macht aus Zementsäcken Taschen. (Foto: Nyuzi Blackwhite)
Ein motiviertes Team macht aus Zementsäcken Taschen. (Foto: Nyuzi Blackwhite)

Carolin Nyambura: Taschen und mehr aus Zementsäcke

Es gehört zum Alltag, dass in Kenia Müll verbrannt wird. Sarah Müller sah allerdings schnell das Potenzial, aus Abfällen ein Einkommen für die Menschen zu generieren. Upcycling ist das Zauberwort. Mit gebrauchten Zementsäcken fanden sich geeignete Vorlagen, um diese in Taschen, Beutel oder Rucksäcke zu verwandeln. Positiver Nebeneffekt: Die oftmals aus Plastik (Polyproylen) bestehenden Säcke werden so nicht verbrannt, was die Umwelt zumindest ein wenig schont.

Nyuzi Blackwhite gibt’s an sich seit 2017, mittlerweile besteht das Team aus sechs Frauen und Männern. Mit dabei ist nach wie vor Sarah Müller, die dafür Sorge trägt, dass die Produkte im Rahmen des sozialen Projektes Karai Childrens Vocational Centre in Kenia hergestellt werden. Sie entwirft die Taschen, die von Anfang bis zum Ende von einer Frau genäht werden. Es handelt sich also stets um Unikate.

Geld für neue Kollektion benötigt

Für die Rucksäcke oder Taschen benötigt Nyuzi Blackwhite noch weitere Materialien, die gegenwärtig zugekauft werden. Das soll sich künftig mit der neuen Kollektion namens „just waste“ ändern. Ziel ist es, Produkte komplett aus Abfällen herzustellen, also weitere Reste wie Autogurte oder kaputte Kleidungsstücke zu verwenden. Im besten Fall entstehen so vollständig nachhaltige Einzelstücke.

Um das Label Nyuzi Blackwhite weiter auszubauen, benötigt Sarah Müller allerdings Geld, das sie durch eine Crowdfunding-Kampagne bei Startnext einsammeln möchte. Mindestens 6000 Euro sollen es werden, um eine kleine Auflage produzieren zu können. Bis Ende Dezember 2019 könnt ihr das Projekt unterstützen. Sichert euch für 30 Euro eine Bauchtasche, für 50 Euro eine Zementtasche oder für 95 Euro ein Rollbackpack. Spätestens bei dem flexiblen Rucksack kommen die Vorteile der Zementsäcke ins Spiel: Die Taschen sind extrem leicht, strapazierfähig und wasserfest.

Persönlich gefallen mir die Waren von Nyuzi Blackwhite nicht nur optisch. Auch, dass im Hintergrund ein soziales Projekt gefördert und Menschen eine Perspektive aufgezeigt wird, ist ein schöner Ansatz. Weitere Details entnehmt ihr der offiziellen Webseite. Kaufen könnt ihr die bisherige Kollektion bei Etsy. In eine ähnliche Richtung gehen die Taschen von Ikosae, die aus PVC-Planen bestehen…

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