Sie möchte es besser machen als die meisten nachhaltigen Zahnbürsten. Tooth besteht aus recycelten Materialen, ist aber auch nicht ganz perfekt.

Eine Zahnbürste aus Bambus bedeutet noch lange nicht, dass es sich um ein nachhaltiges, umweltfreundliches Produkt handelt. Denn wie und unter welchen Bedingungen die Pflanze verarbeitet wurde beziehungsweise woraus die Borsten bestehen ist häufig auch nicht ganz klar. Joshua Oates und seine Mitstreiterin Kiana Guyon sind der Auffassung, mit Tooth eine bessere Lösung entworfen zu haben.

Edel sieht Tooth auch aus. (Foto: Tooth)
Edel sieht Tooth auch aus. (Foto: Tooth)

Tooth – die umweltfreundlichere Zahnbürste

Bei Tooth handelt es sich um eine klassisch anmutenden Zahnbürste, die ihr möglichst viele Jahre benutzen sollt. Gegenüber Holz-Varianten entschied sich der Designer Joshua Oates für einen Griff aus 100 Prozent recyceltem Aluminium, das eine zusätzliche Beschichtung für mehr Langlebigkeit erhielt.

Die Köpfe lassen sich wechseln. (Foto: Tooth)
Die Köpfe lassen sich wechseln. (Foto: Tooth)

Der Zahnbürsten-Kopf von Tooth lässt sich freilich wechseln, hier kommt ein aus Zuckerrüben basierender und kompostierbarer Stoff zum Einsatz. Auch die Borsten lassen sich biologisch abbauen, sie setzen allerdings auf Nylon-4. Das Material ist zwar tatsächlich umweltfreundlich, bei der Fertigung wird aber Erdöl benötigt. Andererseits möchte ich hier betonen, dass es bisher keine wirklich perfekten Optionen gibt und die meisten Hersteller daher noch herkömmliches Nylon (noch weniger umweltfreundlich) verarbeiten – aus Mangel an Alternativen.

Alles etwas besser?!

Beim eigentlichen Produkt hört es nicht auf, vielmehr möchte Tooth ein vollständiger Ersatz für herkömmliche Plastikzahnbürsten mitsamt Zubehör sein. Ein optional erhältlicher Zahnbürsten-Ständer wird aus wiederverwendetem Edelstahl (Edelstahl 316) produziert, der dazugehörige Magnet zum Befestigen der Zahnbürste ist – welch Überraschung – ebenfalls recycelt.

Schicke Idee - der magnetische Ständer. (Foto: Tooth)
Schicke Idee – der magnetische Ständer. (Foto: Tooth)

Wer möchte, legt sich noch die Reisetasche aus recyceltem Kunststoff zu. Die ist übrigens BPA-frei, für Spülmaschinen geeignet und ermöglicht den Transport weiterer Ersatzköpfe bzw. des Ständers. Gut durchdacht, keine Frage.

Apropos: Neben der eigentlichen Zahnbürste will der Erfinder von Tooth mit einem Abo-Modell Geld verdienen. Lasst euch regelmäßig neue Bürstenköpfe zusenden, wenn ihr diese benötigt. Die Verpackung für den Transport ist aus recycelter Pappe und garantiert plastikfrei. Das klingt nur konsequent.

Erfolgreiche Kickstarter-Kampagne

Knapp 50.000 Euro nahmen Joshua und Kiana bei Kickstarter für ihre Idee ein. Tooth soll mit dem Geld in die Massenproduktion gehen, ab April 2020 beginnt die Auslieferung. Auch nach Deutschland. Eine Zahnbürste sichert ihr euch für knapp 10 Euro, was nicht günstig ist. Gerade im Vergleich zu Modellen aus Bambus oder auf Zellulose basierenden Kunststoffen.

Andererseits gefällt mir persönlich das Design ziemlich gut, da es sich ein klein wenig an der spannenden und ebenfalls aus Aluminium-Resten bestehenden Infinit – The Iconic Toothbrush anlehnt. Diese Zahnbürste bräuchte allerdings keinen Ständer.

Letztlich ist Tooth, übrigens in Großbritannien hergestellt, eine zeitgemäße Alternative zur herkömmlichen Zahnbürste und vor allem für diejenigen reizvoll, die mit Bambus-Bürsten wie Karmabrush wenig anfangen können, aber trotzdem keine Einweg-Produkte hinnehmen möchten. Ansonsten wäre da auch noch die elektrische Zahnbürste Be., die keine Batterien benötigt

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