Reste aus Glas, Keramik und Stein verwandelt das britische Unternehmen Granby Workshop in schönes Geschirr.
Die aus Liverpool stammende Firma Granby Workshop suchte nach Abfällen, die in großen Mengen entsorgt werden. Fündig wurden sie unweit der britischen Stadt Stoke on Trent, die für ihre Keramikindustrie bekannt ist. Dort entstehen Jahr für Jahr mehrere Millionen Tonnen Müll, die unter anderem auf Deponien landen oder immerhin zum Teil beim Straßenbau noch Verwendung finden. Dabei können die Reste auch für hochwertige Produkte wie Geschirr eingesetzt werden.
Granbyware – Geschirr aus Müll
Allein die Recherchearbeit muss spannend gewesen sein: Die Mitarbeiter von Granby Workshop beschäftigen sich intensiv mit der Keramikchemie und der Abfallwirtschaft, um Alternativen zu den chemischen Kernkomponenten typischer Ton- und Glasurmaterialien zu finden. Die Ersatzstoffe spürten sie bei Industrie- und Verbraucherbfällen auf, an denen es offensichtlich nicht mangelt.
Die eigenen Keramik-Produkte bestehen zu 100 Prozent aus industriellem Tonabfall, recyceltem Glas, Abfällen aus Steinbrüchen, zerbrochenen Ziegeln und Keramik-Resten. Mit einem gewissen Anspruch an Design und Qualität entstand aus diesem Gemisch Granbyware.
Für Lebensmittel geeignet
Interessant ist, dass Granbyware für die Verwendung von Lebensmitteln geeignet sowie hitzebeständig ist und im Geschirrspüler gesäubert werden kann. Das ist sicherlich ein gravierender Vorteil gegenüber From Wasteland to Living Room, dem Geschirr aus Rotschlamm. Auch handelt es sich bereits um reale Produkte, die Granby Workshop gerne verkaufen möchte.
Für die Herstellung größerer Stückzahlen benötigt das Startup eure Unterstützung. Auf dem Crowdfunding-Portal Kickstarter sollen umgerechnet etwas über 55.000 Euro zusammenkommen, um die Produktion beginnen zu können. Schießt euer Geld für Teller, Bowls oder Tassen vor – so unterstützt ihr die Erfinder und holt euch die Waren nach Hause. Im April 2020 soll die Auslieferung beginnen.
Wirklich auffällig bei Granbyware ist die Optik. Wunderschöne Muster und Farben – mir gefällt das sehr gut. Und es ist sicherlich auch eine reizvolle Alternative zu Geschirr aus Kaffeesatz. In beiden Fällen könnte man von Upcycling sprechen.
Weitere Hintergründe erhaltet ihr auf der offiziellen Webseite.