Wer gerne kocht und bäckt, möchte ungern auf eine Küchenmaschine verzichten. Pino ist eine solche, doch sie benötigt keinen Strom und unterscheidet sich auch sonst von herkömmlichen Vertretern.

Manuel Immler stellte sich im Rahmen seines Studiums die Frage, wie er als Designer zu einer nachhaltigeren Welt beitragen könnte. Zweifelsohne eine spannender Gedanke, denn das heutige Industriedesign trägt massiv eine Mitschuld an unfassbaren Müllmengen, die Jahr für Jahr entstehen. Unsere Konsumgesellschaft ist nicht auf langlebige, nachhaltige, umweltverträgliche Produkte ausgelegt. Und die Wirtschaft ist in erster Linie an Wachstum und Gewinnmaximierung interessiert. Welche Rolle spielt da Manuels kleine Küchenmaschine Pino?

Ein früheres Modell von Pino. (Foto: Manuel Immler)
Ein früheres Modell von Pino. (Foto: Manuel Immler)

Wieso Pino?

Pino entstand im Rahmen der Masterarbeit von Manuel Immler. In dieser wollte er herausfinden, wie beispielsweise eine Küchenmaschine gestaltet sein müsste, um die schädliche Wirkung auf die Natur durch Ressourcen- und Energieverbrauch, Abfälle, Transport von Material und den sogenannten Rebound-Effekt zu minimieren. Letztgenannter Punkt beschreibt den auf den ersten Blick widersprüchlich klingenden höheren Verbrauch der Konsumenten durch Effizienzsteigerungen bei der Herstellung.

Verschiedene Aufsätze ermöglichen viele Einsatzgebiete. (Foto: Manuel Immler)
Verschiedene Aufsätze ermöglichen viele Einsatzgebiete. (Foto: Manuel Immler)

Weiterhin war es der Wunsch des Studenten, mit Pino ein geeignetes Gerät für die (regionale) Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Das heißt: Holzreste, zum Beispiel aus einem Sägewerk, könnten für das Gehäuse der Maschine genutzt werden. Der regionale Ansatz war Manuel dahingehend wichtig, um zu verhindern, dass Geldströme und Arbeitsplätze von außen abgeschöpft werden.

Pino – Vollwertige Küchenmaschine ohne Strom

Pino ist zwar gegenwärtig nur ein Konzept für ein mechanisches, regional hergestelltes Küchenwerkzeug, zeigt aber deutlich die Motivation des Schöpfers. Die Rohstoffe, darunter erwähntes Holz, Stahl für den Sockel und Stahlblech für die innere Konstruktion, stammen aus der Region und bereits bestehenden Stoffkreisläufen.

Durch die an sich einfache Konstruktion wird eine eigenen Aussagen zufolge „extreme Langlebigkeit“ erreicht. Im Zweifelsfall dürfte sich Pino leicht reparieren lassen. Und das grüne Gadget verzichtet auf Strom aus der Steckdose. Stattdessen betätigt ihr eine Kurbel in drei Gängen – für kräftige oder schnelle Umdrehungen. Diverse Aufsätze erlauben unterschiedliche Einsatzgebiete. Mixen. Schlagen. Zerkleinern. Hobeln. Quetschen. Was ihr gerade braucht.

Bisher nicht erhältlich

Persönlich mag ich das schlichte Design von Pino sehr. Bewusst entschied sich Manuel für Holz, das sicherlich einerseits nachhaltig sein kann, andererseits aber auch zu einer zeitlosen Optik führt. Die Teile des Gehäuses lassen sich tauschen, wenn Bedarf besteht.

Abhängig von eurer Kraft könnt ihr mit Pino bis zu 1000 Umdrehungen pro Minute erzielen, was schon nach einer ordentlichen „Power“ klingt. Dennoch existiert bisher neben einem 3D-Modell nur ein Prototyp. Ob aus Pino letztlich ein regulär erhältliches Produkt wird? Ich selbst sehe hier auf jeden Fall Potenzial für diesen kreativen Beitrag aus dem Bereich „Öko-Design“. Aktive Mitbewerber scheint es nicht zu geben und solch ein Gerät würde sich prima für die autarke Lebensweise eignen.

Weitere Details findet ihr auf der Webseite von Manuel Immler.

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