Wieso es sinnvoll sein kann, bei Textilien auf Baumwolle zu verzichten? Das möchte Kapua mit nachhaltiger Bettwäsche aus Hanf verdeutlichen.

Die Schwestern Helena Teichrib, Nadja Schönefeld und Natalia Jaworski haben gemeinsam einen Plan: Sie möchten eine Alternative zu herkömmlicher Bettwäsche aus Baumwolle anbieten. Denn zweifelsohne ist die beliebte Naturfaser in vielerlei Hinsicht bedenklich: Sie wird in Monokultur angebaut, eine gewaltige Menge an Insektiziden sowie Pestiziden wird verwendet und pro Kilo werden bis zu 11.000 Liter Wasser benötigt. Von schlechten Arbeitsbedingungen (für Kinder) und genetisch veränderten Pflanzen ganz zu schweigen. Was also dagegen tun?

Besser als Baumwolle? (Foto: Kapua)
Besser als Baumwolle? (Foto: Kapua)

Kapua – Bettwäsche aus Hanf

Helena, Nadja und Natalia sind bemüht, die Diversität in der Textilindustrie zu erhöhen. Auf dem Weltfasermarkt machen 25 Prozent Baumwolle und 67 Prozent Chemiefasern aus oftmals wenig umweltfreundlichem Kunststoff aus. Der verschwindend geringe Rest teilt sich auf Alternativen wie zum Beispiel Hanffasern auf. Mit der eigens entworfenen Bettwäsche will das Trio nicht nur Geld verdienen, sondern auf gewisse Weise einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in dieser Branche zu leisten.

Wieso Hanf? Die Pflanze benötigt keine Pestizide, verlangt sehr viel weniger Wasser, ist thermoregulierend, robust und antibakteriell.  Wichtig ist den Erfinderinnen auch eine Langlebligkeit, die der Stoff ermöglicht.

Konsequent gedacht

Die Produkte von Kapua werden in Europa hergestellt. Gute Löhne, verträgliche Arbeitszeiten und ein fairer Umgang mit den Arbeitern sind Teil der Unternehmensphilosophie. Der nicht näher genannte Produzent ist GOTS-zertifiziert. Leider bezieht er den Hanf aus China, was sich womöglich perspektivisch ändern könnte.

Einen Teil der Einnahmen investieren Helena, Nadja und Natalia in ökologische und soziale Projekte. 2019 geht das Geld an „Great Bubble Barrier“ aus den Niederlanden. Hier soll Plastik aus Flüssen gesammelt werden, bevor es in die Meere gelangt. Apropos: Kapua verzichtet auf Kunststoff. Garn und Verpackung enthalten kein Plastik, die Bettwäsche selbst ist vollständig kompostierbar.

Erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne

Ein Blick in den einen oder anderen Onlineshop zeigt: Nachhaltigere Bettwäsche besteht im Grunde immer aus (Bio-)Baumwolle. Gut möglich, dass aus diesem Grund das Interesse an Kapua sehr groß ist. Bei der aktuell laufenden Crowdfunding-Kampagne auf Startnext kamen über 20.000 Euro für die erste große Produktion zusammen.

Verschiedene Farben sind erhältlich. (Foto: Kapua)
Verschiedene Farben sind erhältlich. (Foto: Kapua)

Sichern könnt ihr euch noch kurze Zeit nicht nur Bettwäsche aus Hanf, sondern auch Handtücher oder kaltgepresstes Hanföl. Günstig sind Sets mit Bettdecke und Kissen allerdings nicht – hier geht’s ab rund 130 Euro los. Kapua richtet sich also an eine Zielgruppe, die bereit ist, solche Summen auszugeben.

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