Teelichter werden hierzulande Tag für Tag millionenfach verbrannt. Doch umweltfreundlich sind die wenigsten. NatürLicht aus Leipzig zeigt, wie es besser geht.

Ein normales Teelicht besteht neben der eigentlichen Kerze aus Aluminium. Dumm nur, dass das Material weltweit in zu geringen Maßen wiederverwertet (rund 40 Prozent) wird – vom hohen Energieaufwand bei der Herstellung und dem dabei entstehenden giftigen Rotschlamm ganz zu schweigen. Davon abgesehen setzen solche Lichter häufig auf Paraffin oder Stearin, Hauptbestandteile der Kerzen sind also Erdöl, Braunkohle, Palmöl oder gar tierische Fette.

Karsten Jahn stellte sich schon vor einigen Jahren die Frage: Können Aluminium- und Kunststoffanteile von einem kurzlebigen Produkt wie dem Teelicht durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt werden? Mit NatürLicht liefert er gemeinsam mit seinem Team die Antwort.

Das macht NatürLicht besser als herkömmliche Teelichter

In seinem selbst aufgebauten Labor entwickelte Karsten Jahn eine Möglichkeit, das Aluminium eines Teelichts komplett zu ersetzen. Interessant ist allerdings, dass die Produktion dieses Materials weniger Energie verschlingt und die Entsorgung komplett unbedenklich ist. Denn der Stoff ist ungiftig und enthält Bestandteile, die in der Natur vorkommen. Besser noch: Die Rückstände steigern die Aufnahmefähigkeit von Wasser im Boden, sie wirken sich also positiv auf die Natur aus.

Das Team von NatürLicht. (Foto: NatürLicht)
Das Team von NatürLicht. (Foto: NatürLicht)

Der Tüftler möchte noch nicht verraten, woraus genau die äußere Fassade sowie der Dochthalter des eigenen Teelichts besteht. Verständlich, schließlich braucht NatürLicht noch einige Monate bis zum Verkaufsstart und rechtliche Aspekte müssen bis dahin geklärt werden. Für die Kerzen werden übrigens recycelte, pflanzliche Öle und für den vollständig in Wachs getauchten Docht Baumwolle genutzt – unbedenkliche Elemente also, die sich von den Standard-Teelichtern unterscheiden. Ein Vorteil: Die Teelichter könnt ihr mehrfach anzünden.

Nachhaltiges Teelicht aus Leipzig

Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit sind elementare Komponenten für Karsten Jahn. Das große Ziel war und ist es, das herkömmliche Teelicht zu verbessern. Das scheint gelungen, sogar die nötigen Rohstoffe stammen zum größten Teil aus der Region. Und wer will, kann die Kerzen mehrfach verwenden.

Das erfundene Material lässt sich auch für andere Produkte verwenden. (Foto: NatürLicht)
Das erfundene Material lässt sich auch für andere Produkte verwenden. (Foto: NatürLicht)

Zur Professionalisierung von NatürLicht benötigte der Afrikanist und Diplom-Betriebskaufmann Unterstützung. Die fand er an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig. Es gesellten sich noch Paul Handrick und Carol Selig hinzu, über das EXIST-Gründerstipendium des Bundesminsteriums für Wirtschaft und Energie finanzierte das Team die Arbeiten. In absehbarer Zeit planen Karsten und seine Mitstreiter eine Crowdfunding-Kampagne. Der Plan sieht vor, NatürLicht zum Weihnachtsgeschäft 2019 in den Handel zu bringen. Bio-Märkte in Leipzig und anderen Städten könnten diese Teelichter zuerst anbieten, eine Onlinebestellung über die offizielle Webseite ist ebenfalls angedacht.

Alternative zum Wegwerfprodukt

Was ich persönlich sehr gut finde: NatürLicht sieht sich nicht als Konkurrenz zu bereits nachhaltigeren Lösungen mit Glas- oder Keramik-Hülle. Vielmehr könnte dieses Produkt die konventionellen Teelichter von den Discountern oder IKEA ersetzen. Menschen müssen sich nicht umgewöhnen, sie können einfach mit dem Kauf einer gleichwertigen Alternative einen positiven Beitrag für die Umwelt leisten, schließlich spart NatürLicht im Vergleich Energie und schont Ressourcen. Jetzt muss nur der Preis stimmen, über den Karsten Jahn noch nichts sagen konnte…

Derzeit könnt ihr unter Futuresax.de im Rahmen des Sächsischen Gründerpreises (Publikumpreis) für NatürLicht abstimmen, um das Projekt zu unterstützen.

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