Künstliches Leder aus Mais, alte Plastikflaschen, natürliches Gummi und Baumwolle – die neuen Sneakers von Veja zeigen, woraus der Sportschuh der Zukunft bestehen kann.

Sneakers und Nachhaltigkeit – das ist offenbar gerade ein großes Thema, wie unter anderem das Berliner Startup Sneaker Rescue, die veganen nat-2, die biologisch abbaubaren Futurecraft Biofabric oder die Karma Classics zeigen. Auch das französische Unternehmen Veja beschäftigt sich mit dem besseren Sportschuh der Zukunft. Das Ergebnis ist optisch minimalistisch, aber dafür weitgehend wiederverwertbar.

Verschiedene Farben stehen zur Verfügung. (Foto: Veja)
Verschiedene Farben stehen zur Verfügung. (Foto: Veja)

Die nachhaltigeren Sneakers von Veja

Eigenen Aussagen zufolge arbeitete Veja über vier Jahre an den ökologischen Turnschuhen, die nun das eigene Portfolio erweitern. Das besteht ohnehin schon zu 40 Prozent aus veganen und umweltfreundlicheren Modellen. Interessant ist vor allem die neue Alternative zu Leder, die aus Maisstärkeabfällen aus der Lebensmittelindustrie produziert wurde. Diese Reste stammen aus einem nicht essbaren Teil der Pflanze und würden sonst wohl entsorgt werden.

Man erkennt keinen Unterschied zu herkömmlichen Sneakers. (Foto: Veja)
Man erkennt keinen Unterschied zu herkömmlichen Sneakers. (Foto: Veja)

Die biobasierte Lösung besitzt im Grunde die gleichen Vorzüge wie Leder: Griff und Haptik sind mit der tierischen Vorlage nahezu identisch. Positiv ist, dass kein Kunststoff wie bei anderen veganen Leder-Kopien benötigt wird. Das große Ziel der Gründer Sébastien Kopp und François-Ghislain Morillion war es, einen natürlichen Stoff zu entwickeln, der Tierhaut komplett ersetzen kann. Das entstandene Material nennt sich C.W.L., das auch Baumwollcanvas enthält. Bis zu 63 Prozent von C.W.L. ist biologisch abbaubar – also noch längst nicht komplett.

Trotzdem sind die neuen Sneakers von Veja interessant: Das Futter aus Jeyseygewebe wurde aus recycelten Kunststoffflaschen produziert. Plastikmüll kam auch schon bei den Adidas x Parley zum Einsatz. Die Sohlen wiederum sind aus Wildgummi aus dem Amazonas in Brasilien.

Preislich attraktiv

Aber auch die Schuhe von Veja kommen irgendwann an ihre Grenzen: Besagtes Kunststoff-Futter lässt sich eben nicht biologisch abbauen, die Gummizusätze in der Sohle sind ebenso problematisch. Hier suchen die Verantwortlichen noch nach neuen Ansätzen. Um die eigene Umweltbalanz zu verbessern, wird daran gearbeitet, möglichst langlebige Produkte zu entwerfen. Ein guter Ansatz, würde ich meinen.

Etwas über 100 Euro kosten die Schuhe der Campo-Reihe. (Foto: Veja)
Etwas über 100 Euro kosten die Schuhe der Campo-Reihe. (Foto: Veja)

Der 2005 gegründete Konzern Veja strebt seit jeher an, möglichst viele nachhaltige und ökologische(re) Rohstoffe zu nutzen. Das neue Sneaker-Modell namens Campo ist das aktuelle Highlight. Auch wenn man davon überzeugt ist, dass C.W.L. robuster als Leder ist, kommen herkömmliche Materialien in anderen Schuhen des Herstellers zum Einsatz. Immerhin ist Veja bemüht, sich nach und nach zu verbessern.

Preislich sind die Sneakers übrigens auch noch vertretbar. Ein Paar Campo liegt bei 125 Euro. Andere Schuhe von Veja sind günstiger, bieten dann aber kein C.W.L. oder setzen unter Umständen auf herkömmliches, aber fair produziertes Leder aus Brasilien.

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