Aus Kaffeesatz werden Geschirr, Heizmaterialien oder gar Schuhe. Aber was ist eigentlich mit Tee? Dust London zeigt, wie aus diesen Abfällen schicke Haushaltsgegenstände entstehen können.
Tee im Beutel kann bedenkenlos in die grüne Tonne geworfen werden? Wir gehen davon aus, doch ganz richtig ist das nicht. Heutzutage bestehen gerade die runden oder dreieckigen Teebeutel zum Teil aus Polylactiden oder Polypropylen. Erstgenannte Variante basiert auf Maisstärke und ist somit ein auf natürlichen Ressourcen basierender Stoff. Eine fachgerechte Entsorgung erfolgt in einer professionellen Kompostieranlage, nicht aber auf dem Kompost im Garten. Bedenklich sind Teebeutel aus Polypropylen oder Nylon, denn sie bestehen aus 30 Prozent bis sogar 100 Prozent aus Plastik und sind damit eine nicht zu unterschätzende Umweltsünde. Genau das war für Michael McManus und Matthew Grant von Dust London ein Grund, sich Gedanken über die Verwendung von Teeresten zu machen.
Plastik im Teebeutel? Machen wir Vasen und Blümentöpfe aus diesen..
Das Ergebnis ist keine Lösung für das eigentliche Problem, dass in sehr vielen Teebeuteln Plastikbestandteile zu finden sind. Allerdings glaubt das Duo ein Produkt gefunden zu haben, um Teebeutel sinnvoll wiederzuverwenden. Sie verarbeiten die Reste von getrunkenem Tee mitsamt der Hülle zu Haushaltswaren und außergewöhnlichen Skulpturen für die Wohnung. Vorrangig handelt es sich um Vasen oder Blumentöpfe, die weitgehend aus pflanzlichen Überresten bestehen. Schwarzer Tee, Pfefferminze oder Roobois bekommen so ein neues Leben nach ihrem letzten Aufguss.
Wozu das Ganze? Das Duo, übrigens studierte Architekten und Künstler, möchte darauf aufmerksam machen, dass alleine in London jeden Tag 20 Millionen Teebeutel weggeworfen werden – und viele von ihnen können aufgrund des Plastikanteils nicht vollständig recycelt werden. Würden dagegen sehr viel mehr Menschen und vor allem Cafés sowie Restaurants ausschließlich losen Tee mit wiederverwendbaren Sieben und Filtern verwenden, wäre der Umwelt womöglich ein großer Gefallen getan. Andererseits haben Michael und Matthew so immer genügend Rohstoffe für ihre Produkte. Die orientieren sich bewusst an der Origami-Faltkunst, die Ergebnisse sind allerdings sehr viel stabiler dank der Verwendung eines ungiftigen Klebers.
Für Tee-Abfälle sensibilisieren
Es ist erstaunlich, dass über das Plastikteebeutel-Problem kaum gesprochen wird. Dabei gibt’s längst Alternativen, wie zum Beispiel der biologisch abbaubare Teelöffel Greensporn verdeutlichet. Für die Erfinder der kurios aussehenden Vasen und Figuren ist recycelter Tee durchaus ein Teil einer Geschäftsidee. So möchten sie eine professionellere Produktion ankurbeln. Hierfür benötigen sie Geld, das sie bisher nicht allzu erfolgreich bei Kickstarter einsammeln konnten.
Für umgerechnet 7 Euro könnt ihr euch dort beispielsweise einen Untersetzer in verschiedenen Teesorten sichern. Vasen kosten knapp 70 Euro.
Ob die Crowdfunding-Kampagne erfolgreich verläuft? Das werden die nächsten Tage zeigen. Dust London könnt ihr auch bei Instagram folgen.