Zwar deutlich teurer als ein herkömmlicher Einweggrill, dafür ist der CasusGrill komplett biologisch abbaubar. Im Praxistest hinterlässt er auch einen hervorragenden Eindruck.
Als ich letztens den umweltfreundlichen CasusGrill entdeckte, war gleich mein Interesse geweckt. Schließlich wurde dieser von dem dänischen Hersteller als nachhaltig und umweltschonend beschrieben. 100 Prozent natürliche Materialien und kompostierbar, völliger Verzicht auf Metall und Bestandteile, die die Natur belasten könnten – das klang verlockend. Und so kaufte ich ihn mir prompt, um ihn auszuprobieren…
Der CasusGrill ist teurer als ein Einweggrill
Der CasusGrill ist vor allem eines: deutlich teurer als ein typischer Einweggrill. Die konventionellen Lösungen bekommt ihr für unter 3 Euro, für die Öko-Alternative werden 7-10 Euro fällig. Das ist ein ordentlicher Unterschied, aber: Wie häufig benötigt ihr einen solchen Einweggrill? Wer jede Woche etwas auf den Rost legen möchte, wird sicherlich eh zu einem „richtigen“ Grill tendieren. Für die sporadische, eher seltene Verwendung dagegen halte ich den höheren Preis für akzeptabel. Wenn ihr euch schon für einen Einweggrill entscheidet, dann muss dieser ja nicht unnötig die Umwelt in Mitleidenschaft ziehen und Müllberge wachsen lassen. Was sind da schon ein paar Euro Unterschied?
Letztlich zählt nicht nur der Preis, sondern die gebotene Leistung. Und ich muss schon sagen, dass ich positiv überrascht wurde. Tatsächlich besteht das „Gehäuse“ des CasusGrill aus (FSC-zertifizierter) Pappe. Im Inneren befindet sich eine aus Lavastein geformte Fläche, in die Bambus-Kohle eingebettet wurde. Beim Rost kommt auch Bambus zum Einsatz. Das sieht ansprechend aus. Der Aufbau ist innerhalb weniger Minuten erledigt: Die bereits ausgestanzten Pappteile werden in die entsprechenden Einkerbungen gesteckt, der Rost wird platziert und los kann’s gehen.
Der Grillspaß kann beginnen
Ich benötigte genau zwei Streichhölzer, um die Kohle trotz des mittelmäßig starken Windes anzuzünden. Als Anzünder setzt der Hersteller auf das sogenannte Quick Oxylite, bei dem es sich wohl um eine pflanzliche Oxalsäure handelt. Sie wurde gleichmäßig über den Donut-förmigen Briketts verteilt. Ihr könnt live verfolgen, wie flott sich die Hitze gleichmäßig verteilt. Nach fünf Minuten müsst ihr nur noch die Würstchen, das Gemüse, den Käse und andere Leckereien auf den Rost legen. Warten, wenden, warten, genießen.
Der CasusGrill begeisterte nicht nur mich, sondern auch meine Freunde. Simpel aufzustellen, eine erstaunliche Robustheit und keinerlei Probleme beim Braten – klasse! Gegenüber anderen Einweggrills hängt der Rost etwas weiter weg von der Kohle, was auch bezogen auf den Geschmack des fertigen Grillguts positiv zu bewerten ist. Ebenso ist der Anzünder geruchsneutral. Trotz und eigentlich dank der Pappe lässt sich der CasusGrill während des Betriebs bewegen. Das ist praktisch.
Ein umweltfreundlicherer Einweggrill muss auch entsorgt werden
Theoretisch könntet ihr den CasusGrill sogar ein zweites Mal benutzen. Zumindest hatte ich das Gefühl nach dem Grillen. Der Rost war zwar minimal nach unten verbogen, das Holz wirkte dennoch sehr stabil. Anders dagegen der Lavastein, der in der Mitte zerbrochen war. Das ist vermutlich der Grund, wieso der Hersteller von einem weiteren Gebrauch abrät: Der Schutz vor der Hitzeentwicklung kann nur einmalig sichergestellt werden. Sei’s drum: Der CasusGrill ist schließlich ein Einweggrill. Mit einer Grillzeit von über eine Stunde (er besaß bei meinem Test nach fast 90 Minuten noch genügend Wärme) könnt ihr eine Menge Würstchen und Steaks brutzeln.
Was geschah mit dem Müll nach der Verwendung? Den Lavastein (Perlit) konnte ich innerhalb von Sekunden mit den Schuhen zertreten, die Kohlereste zerfielen komplett und reduzierten sich auf extrem wenig Asche. Die Pappe landete in der Papier-, das Holz in der Bio-Tonne. Alternativ hätte ich die Überbleibsel vollständig in einem Lagerfeuer verbrennen können.
Fazit: CasusGrill ist ein rundum stimmiger Einweggrill
Der CasusGrill überzeugte nicht nur mich, sondern auch meine Mit-Griller. Er sah im aufgebauten Zustand prima und wertig aus, erzeugte eine optimale Hitze und produzierte ausreichend lange die nötige Temperatur, um fünfeinhalb Leute mit zahllosen Würstchen zu sättigen. Die Entsorgung war ebenfalls unkompliziert.
In meiner (naiven?) Vorstellung empfinde ich es als viel praktischer, Asche und den Lavastein am Grillplatz zu verteilen sowie die anderen Reste in die nächste Tonne zu werfen. Anders als bei Aluminiumschalen, die extrem lange zum Abkühlen benötigen, könnt ihr den CasusGrill sehr viel schneller einpacken und wegwerfen. Oder verbrennen.
Mein Fazit: Ein tolles Konzept, das Spaß und satt macht. Wenn ihr schon einen Einweggrill benutzen wollt, entscheidet euch für den CasusGrill. Ihr könnt euch ja auch eins, zwei Exemplare auf Vorrat zulegen, um weiterhin flexibel zu bleiben. Erhältlich ist er unter anderem bei Amazon.
ein ökologisch sinnvoller Grill wäre sicherlich toll, aber ob ein Grill wirklich aus gut brennbaren Materialien bestehen sollte, bezweifle ich. Ein Anderer Beitrag zeigt, was passiert und wie sinnvoll ein brennbarer Grill ist (Achtung Spoiler: Ein brennbarer Grill kann bei Nutzung anfangen zu brennen.)
https://www.ardmediathek.de/wdr/video/servicezeit/oeko-einweggrills-wie-umweltfreundlich-und-sicher-sind-sie/wdr-fernsehen/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTBiMjhlYTlkLTBkY2QtNDVlZC1hZTJkLTYyYjMwOGIzOTNmZA/
Bei unsachgemäßer Verwendung kann vermutlich auch ein konventioneller Einweggrill brennen. 😉 Also wir hatten ihn mehrfach im Gebrauch und hatten hier wirklich , keinerlei Probleme. Passieren kann immer etwas, der Grill sollte schon beaufsichtigt und ordentlich „gelöscht“ werden – dann passt das schon. Bei Wind ist es natürlich immer schwierig, hier sehe ich bei konventionellen Einweggrills auch eine Gefahr.
Generell zu bevorzugen wäre wohl ein guter Mehrweggrill, gerade wenn man häufig grillt.
Wenn Personen mit einem solchen Grill ihre Aufmerksamkeit dem Grill widmen und für den Brandfall gerüstet sind, kann ein solcher Grill sicherlich ein Segen im Vergleich zum konventionellen Grill sein. Personen, die eher ihre Aufmerksamkeit den Mitmenschen und dem Alkohol widmen, wie es leider oft im Park zu sehen ist, stellen dagegen eine größere Gefahr dar.
Im Übrigen dürfte ein konventioneller Grill aus Metall selbst schlecht brennen und dank des niedrigen Schwerpunktes auch relativ schwer umfallen, aber natürlich besteht auch durch ihn eine gewisse Gefahr (Zum Beispiel Wärmeleitung, Funkenflug,…).
Wie Sie sagten, ein Mehrweggrill ist gerade für Vielgriller die beste Lösung. Gelegenheitsgriller können sich ansonsten einen Grill mit anderen teilen oder Nachbarn fragen, ob man sich ihren Grill ausleihen kann. Das wäre dann sicherlich ökologisch sinnvoller als Einweggrille zu verwenden…
Ja, klar. Letztlich ist der Mensch die größte Gefahr – keine Frage. 🙂
Und Sie sagen es ja – wenn man z.B. sich noch einen Grill mit Freunden und Nachbarn teilt, wäre das die allerbeste Lösung. Das wäre dann auch ein schöner Nachhaltigkeitsbeitrag. Zum Grillen kann man auch Grillkohle-Alternativen verwenden. Und es muss auch keine pure Chemie zum Anzünden sein…
Vielleicht könnte man ja etwas nicht-brennbares drunterstellen, damit es nicht versehentlich anfängt zu brennen (wenn man das befürchtet). Glas, eine Steinplatte, irgendwas anderes portables….