Die Trinkflasche Dopper möchte einen Beitrag für umweltbewusstes Leben leisten. Aus Plastik ist sie trotzdem. Im Praxistest.
Die Mission von Merijn Everaarts ist klar: Er möchte eine Welt, in der wir umweltbewusst leben, Einweg-Plastikmüll aktiv reduziert wird und jeder Zugang zu sicherem Trinkwasser erhält. Sein Beitrag dazu ist die Dopper-Flasche. Nachdem ihm klar wurde, dass unser Wegwerf-Lebensstil erheblich zur Umweltverschmutzung durch Plastik beiträgt, startete er 2010 einen Designwettbewerb für eine umweltfreundliche Wasserflasche, gründete ein Unternehmen und brachte den Gewinner im gleichen Jahr auf den Markt.
Dopper möchte Plastikmüll vermeiden
Da in vielen Ländern die Qualität des Leitungswassers hervorragend ist, muss niemand Wasser in Flaschen kaufen, die dann ohnehin weggeworfen werden. Dafür plädiert Dopper, und das sehe ich auch so. Es ist natürlich bequem: Wenn man unterwegs ist und Durst hat, kann man sich an jeder Ecke eine Flasche Wasser kaufen. Wer so richtig bequem und faul ist, schmeißt sie irgendwo in den Müll. Im besten Fall wird sie als Einweg-Pfandflasche wieder abgegeben und landet im Recycling.
Warum sollte man nun zur Dopper-Flasche greifen? Da ist zum einen das Material. Die Flasche und der Deckel bestehen aus Polypropylen, einem gängigen Kunststoff für Lebensmittelverpackungen. Er ist sicher, ohne den umstrittenen Weichmacher BPA und gut recycelbar. Die Dichtungsringe sind aus TPE-SEBS hergestellt, der Becher aus ABS – beides ebenfalls gesundheitlich unbedenklich. Für alle Teile gilt natürlich: In der Umwelt können sie nicht abgebaut werden. Werft ihr sie also irgendwann einfach in den Müll, habt ihr nichts gekonnt.
Teil der Dopper-Mission ist das Cradle-to-Cradle-Prinzip, wofür die Flasche auch zertifiziert wurde. Kaputte Exemplare können kostenlos zurückgegeben und somit dem Recycling zugeführt werden, sodass kein Abfall entsteht. Leider fand ich auf der Webseite keinen Hinweis darüber, wie das funktionieren soll. Möglicherweise ist lediglich die Entsorgung über geeignete Sammelsysteme wie dem Grünen Punkt gemeint? Oder kann ich sie direkt zu Dopper schicken? Da es außerdem ein extra aus Kunststoff hergestelltes Produkt ist und nicht explizit auf recyceltes Material zurückgegriffen wird, überzeugt mich das nicht hundertprozentig.
Handliche Alternative
Aber wenn ihr unterwegs, in der Schule oder beim Sport nicht auf Einwegflaschen zurückgreifen wollt, braucht ihr ein geeignetes Produkt. Und da ist Dopper ein prima Kandidat. Ich persönlich mag die Flasche. Sie ist leicht und handlich, das ist ein Vorteil gegenüber Glasflaschen. Wenn ihr sie nicht gleich wieder in die Tasche stecken möchtet, lässt sie sich bequem eine Weile in der Hand tragen.
Außerdem ist sie super leicht zu reinigen, da sie durch den aufgeschraubten Becher eine große Öffnung besitzt. Dieser ist für mich allerdings nicht so relevant, ich habe ihn bis jetzt nicht benötigt. Wasser trinke ich gerne aus der Flasche. Mit einem Fassungsvermögen von 450 ml habt ihr natürlich nicht genügend für einen ausgiebigen Wandertag dabei, aber für kürzere Wege reicht das völlig. Und dank der Initiative Refill dürft ihr euch die Flasche an immer mehr Orten wieder auffüllen lassen.
Aktive Überzeugungsarbeit
Was ich überzeugender finde als das Material, sind die Dopper Foundation und die Dopper Academy. Die Stiftung wird mit fünf Prozent des Nettoumsatzes von Dopper finanziert und unterstützt andere sogenannte Changemaker sowie Lösungen, die sich für die Reduzierung der Plastikverschmutzung einsetzen. Es soll außerdem aktiv auf dieses Problem aufmerksam gemacht werden, damit sich immer mehr Leute dafür einsetzen, dass weniger Plastik unsere Umwelt verschmutzt. Dieses Ziel verfolgt auch die Dopper Academy. Sie unterstützt die Forschung hinsichtlich sicherem Trinkwasser und sauberen Ozeanen. Mitarbeiter halten zudem kostenlosen Gastunterricht in Schulen zu diesen Themen. So soll Punkt eins der Mission erreicht werden: eine Welt voller umweltbewusster Menschen.
Nicht zuletzt ist der Preis von 12,50 Euro für die Dopper Original Flasche im Vergleich zu Emil, soulbottles und Co. ein Argument für die Flasche. Gewiss könnt ihr euch auch DIY-mäßig aus einer normalen Saft- oder Wasserflasche hübsche Unterwegsflaschen zaubern, diese sind meiner Meinung nach aber nicht für den jahrelangen Dauergebrauch konzipiert und müssen regelmäßig ersetzt werden.
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