Urmel braucht keinen Strom, kein Benzin und schon gar kein Diesel. Das faszinierende Multifunktionsfahrzeug zweier deutscher Tüftler wird mit Menschenkraft angetrieben.

Das ungewöhnliche Amphibienfahrzeug mit dem (vorläufigen) Namen Urmel stammt von den Zwillingsbrüdern Paul und Hansen Hoepner. Die beiden Abenteurer reisten in der Vergangenheit in 80 Tagen um die Welt oder radelten von Berlin nach Shanghai – beeindruckend. Als nächstes möchte das Duo mit dem selbstgebauten Vehikel 4000 Kilometer durch Alaska fahren. Da es stellenweise keine Wege gibt, sondern dafür nur Steine, Bäume, andere Hindernisse und jede Menge Wasser, brauchte es ein ganz spezielles Fahrzeug.

Eine kleine Kuriosität. (Foto: Hoepner & Hoepner)
Eine kleine Kuriosität. (Foto: Hoepner & Hoepner)

Das Urmel aus dem Eis

Die Grundidee ist sehr unkonventionell. So verzichtet Urmel auf einen Motor. Dafür treten Paul und Hansen in die Pedale, um das Gefährt in Bewegung zu setzen. Statt auf normale Räder setzen sie auf mechanische Tri-Wheels, also drei Räder pro Seite. Diese ermöglichen es, auch bei tiefem Schnee, Sand oder Gestrüpp voranzukommen. Doch nicht genug: Dank modularer Bauweise verwandelt sich der untere Bereich von Urmel in ein Boot. Und wenn es mal richtig schwierig wird, werden an die Räder Netzketten angebracht. Und dann sieht das Monstrum schon wie ein kleiner Panzer aus.

Der Aufbau. (Foto: Hoepner & Hoepner)
Der Aufbau. (Foto: Hoepner & Hoepner)

Paul und Hansen möchten während der Reise auch in Urmel schlafen. Das Mobil verfügt sogar über einen Landeplatz für ihre Kameradrohne. Sehr leichte Materialen (Carbon-Gestänge) und clevere Ansätze sorgen für ein niedriges Gewicht. Und für den Fall des Falls: Ein Überrollbürgel schützt bei Überschlägen.

Die Erfinder und der Klimawandel

Klar: So gesehen ist Urmel kein „grünes Gadget“, aber Paul und Hansen haben mehr im Hinterkopf. Auf ihrer Reise möchten sie nicht nur an ihre eigenen Grenzen kommen, sondern auch Fotos schießen und eine Dokumentation drehen. Diese wird sich mit dem Klimawandel beschäftigen. Und die Hoepners wollen zeigen, wie ressourcenschonende Mobilität durch Innovationen funktionieren kann. Baupläne von Urmel sollen Interessierten zur Verfügung gestellt werden. Ein ebenfalls nicht irrelevanter Punkt: Paul und Hansen möchten den Mut wecken, selbst zum Abenteurer zu werden. Das gefällt mir!

Über Startnext sollen noch ein paar Tage stolze 89.000 Euro eingenommen werden. Mit dem Geld werden die zweite „Verrückten“ Urmel realisieren und ihre Tour erst ermöglichen. Ob’s klappt? Immerhin sammelten sie schon über 20.000 Euro ein. Und noch habt ihr die Chance, euch eine persönliche Postkarte zu sichern. Die kostet 9 Euro. Für 220.000 Euro bauen euch Paul und Hansen ein eigenes Urmel. Eine Testfahrt gäbe es für 230 Euro. Verlockend.

Schwimmen? Geht auch! (Foto: Hoepner & Hoepner)
Schwimmen? Geht auch! (Foto: Hoepner & Hoepner)

Neugierig geworden? Klickt euch zu Startnext und unterstützt das Projekt via Crowdfunding. Weitere Details erhaltet ihr auf der Webseite hoepner-hoepner.de.

Update, 16. Juli 2018: Mit der Startnext-Kampagne klappte es zwar nicht so recht, doch es geht trotzdem weiter. Diverse Sponsoren und Partner ermöglichen es, den Traum in die Realität umzusetzen. Und es geht voran, wie dieses Video zeigt. Das Fahrwerk ist nämlich schon so gut wie fertig…

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