Der Kaffee zum Mitnehmen produziert unverhältnismäßig viel Müll, der sich zum Teil nur schwer recyceln lässt. Der HuskeeCup dreht auf gewisse Weise den Spieß um: Der Becher wurde bereits aus Abfall hergestellt und lässt sich wiederverwerten.
Coffee to go ist tatsächlich ein gravierendes Problem, auf das Initiativen wie zum Beispiel Coffee to go again aufmerksam machen. Auch existieren schon konkrete Lösungen, darunter vollständig kompostierbare Becher. Das Unternehmen HuskeeTech möchte ebenfalls einen Beitrag leisten, der an sich auch clever ist: Der eigene HuskeeCup besteht nämlich aus Kaffeeschalen, die bei der Röstung von Kaffee übrig bleiben. Eigenen Aussagen zufolge produziert ein durchschnittlicher Kaffeetrinker jährlich rund 3,5 Kilogramm an Kaffeeschalen-Abfall, geschätzt sind das 1,35 Millionen Tonnen pro Jahr.
Kaffeebecher aus Kaffeeresten
Spannend ist die Tatsache, dass aus diesen Resten nun wiederverwendbare Kaffeebehälter werden, die sich – wenn nicht mehr benötigt – vollständig recyceln lassen. Die Kaffeeschalen besitzen zudem eine gute Isolation, das Heißgetränk bleibt also längere Zeit warm. Außerdem können die Behälter in der Spülmaschine gereinigt werden.
Die Kaffeeabfälle werden durch ein von Mikroben stammendes Biopolymer miteinander verbunden. Das Resultat ist ein Stoff, der sich nicht nur für Kaffeebecher eignet, sondern auch für Teller und Tassen. Für die Erfinder ist es übrigens das Ziel, den Zero Waste-Gedanken zu fördern. Aus „Müll“, der sonst auf der Deponie landen würde, wird so ein neues Produkt, das schlussendlich eine sehr viel bessere Alternative zum klassischen Kaffeebecher darstellt. Mir persönlich gefallen sogar das Design und die Farbe – Schwarz wie guter Kaffee.
Bei Kickstarter und Indiegogo erfolgreich
Kürzlich endete bei Kickstarter die Finanzierungsphase erfolgreich. Ursprünglich wollte HuskeeTech 20.000 Australische Dollar einnehmen, letztlich wurden es 113.508 Dollar. Mit dem Geld möchte man die Produktion professionalisieren und noch einige Probleme bei der Fertigstellung in den Griff bekommen. Wohl ab April 2018 könnte mit dem öffentlichen Verkauf begonnen werden. Haltet bei Interesse die offizielle Webseite im Auge. Auf der gibt’s weitere Infos und die Möglichkeit, sich für einen Newsletter anzumelden.
Eine Vorbestellung ist jetzt schon bei Indiegogo möglich, wo HuskeeTech parallel zu Kickstarter noch einmal über 90.000 US-Dollar einsammelte. Vier 180ml große HuskeeCups kosten 39 US-Dollar (rund 30 Euro) zuzüglich Versandkosten. Das wäre wohl zu teuer für Einwegbecher, doch sicherlich eine nicht kostspieligere Alternative zu Gefäßen aus Bambus oder Kunststoff wie unter anderem Pokito.
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