Geld sparen und aktiv gegen Verschwendung vorgehen. Die Onlineplattform MyFoodHero zeigt euch, wo ihr in eurer Umgebung Lebensmittel vor dem Wegwerfen bewahren könnt.
Ich mag einfache, gute, logische und sinnvolle Ideen. Wer nicht? Auch MyFoodHero klingt nach einem spannenden Ansatz, der schnell verstanden ist. Händler, Anbieter und Erzeuger können online ihre Produkte eintragen, die in Kürze das Mindesthaltbarkeitsdatum überschreiten oder zum Beispiel durch Überkapazitäten bald weggeworfen werden. Wir Konsumenten dürfen genau davon profizieren. Via App oder auf der Webseite erfahren wir, was im Umkreis bis zu 25km angeboten wird.
MyFoodHero möchte Lebensmittel vor der Tonne bewahren
Der Vorteil? Bevor etwas in der Tonne landet, kauft ihr es noch – und das vor Ort und im besten Fall zu einem vergünstigen Preis. Das ist für Anbieter ein besseres Geschäft, als würden sie sich fürs Entsorgen entscheiden. Bei aktiver Nutzung helft ihr dabei, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Und ihr spart schnöden Mammon. Dass indirekt auch die Umwelt geschont wird, dürfte naheliegend sein.
Crowdfunding der richtige Weg?
MyFoodHero ist ein Projekt der in Stralsund ansässigen Digitack GmbH, die bereits FoodHero.info betreibt und bei Startnext aktuell mindestens 50.000 Euro einsammeln möchte. Wer Geld „spendet“, bekommt keine konkrete Gegenleistung, sondern hilft dabei, irgendwo Lebensmittel vor der Tonne zu retten. Oder anders gesagt: Das Geld soll ausschließlich dazu eingesetzt werden, die App und die Webseite auszubauen sowie die Werbetrommel für das Projekt zu rühren. Denn erst dann, wenn genügend Händler teilnehmen und sich viele Interessenten finden, funktioniert das Konzept. Und das Businessmodell dahinter. Ich frage mich, ob die Jungs und Mädels von MyFoodHero nicht womöglich bei Seedmatch und Co. besser aufgehoben gewesen wären, auch weil bisher nicht im Ansatz genügend Geld eingenommen wurde.
Und was man nicht ignorieren sollte: So schön MyFoodHero klingt, komplett neu ist der Gedanke nicht. Too Good To Go beispielsweise ist schon sehr viel länger am Markt, setzt den Fokus allerdings auf Restaurants (und Bäckereien). Konkurrenz belebt sicher das Geschäft.
Ich hoffe, dass die Stralsunder mit MyFoodHero erfolgreich sind. Die Resteküche mit ihrem ebenfalls gegen Lebensmittelverschwendung vorgehenden Foodtruck hat es auch geschafft, über 40.000 Euro einzunehmen. Aber die Verantwortlichen boten Unterstützern konkrete Gegenleistungen an….