Es ist den meisten Menschen bekannt: Bereits zubereitetes Kaffeepulver enthält Nährstoffe, sodass dieses als Dünger für Pflanzen verwendet werden kann. Das Unternehmen bio-bean zeigt: Verheizen kann man den Abfall auch.

Kaffeesatz lässt sich fermentieren, sodass erst Ethanol und durch einen großen Energieaufwand auch Bio-Öl hergestellt werden kann. Auf solch eine aufwändige Maßnahme ist das Londoner Unternehmen bio-bean spezialisiert. Dieses bietet aber auch eine günstigere Möglichkeit der Verwertung von Überbleibseln der Kaffeezubereitung an: Pellets und Briketts, die Privatanwender in ihrem Ofen oder Kamin verfeuern können.

Effektiver als Holz. (Foto: bio-bean)
Effektiver als Holz. (Foto: bio-bean)

Alte Idee, neue Firma

Sicher: Die Ansatz ist nicht neu, denn schon seit vielen Jahren findet hier und da die Umwandlung von Kaffeesatz in Heizmaterial statt. Das sogenannte Cafuego ist zudem CO²-neutral, und so gesehen reden wir über eine clevere Art des Recyclings. Davon abgesehen ist der Heizwert von Kaffeekohle um bis zu 15 Prozent höher als bei Holzpellets aufgrund einer längeren Brenndauer. Geringere Emissionen und eine unkomplizierte Verwendung sind Aspekte, die zweifelsohne für diese Alternative sprechen. Umso verwunderlicher ist es eigentlich, dass es hierzulande offenbar kaum Anbieter gibt, die diese Vorteile für entsprechende Produkte nutzen.

Die junge Firma bio-bean möchte das Verbrennen von Kaffeesatz sozusagen salonfähig machen. Über Crowdfunding nahmen die Verantwortlichen über 58.000 Britische Pfund ein, um die Idee weiter auszubauen. Aber schon jetzt werden in Cafés und bei weiterverarbeitenden Betrieben Kaffeereste abgeholt und in den eigenen Werken getrocknet sowie komprimiert. Die so erzeugten Briketts wurden bisher in erster Linie an Unternehmen zum Heizen (oder Kochen) verkauft, jetzt möchte man verstärkt private Haushalte bedienen. Die sogenannten Coffee Logs bringen nicht nur die genannten Vorzüge mit, sie sind auch günstiger, erzeugen höhere Temperaturen und belasten den ökologischen Fußabdruck nicht negativ.

Wird ähnlich wie Holz verwendet. (Foto: bio-bean)
Wird ähnlich wie Holz verwendet. (Foto: bio-bean)

Niedriger Preis

Ein Sack Coffee Logs (16 Scheite, zirka 6kg) kostet umgerechnet etwas über 7,70 Euro (bei Kauf von vier Packungen). Zumindest klingt dies nicht allzu teuer und dürfte in Anbetracht der Stärken doch sehr reizvoll sein.

Auch für Feuerschalen oder sogar Grills. (Foto: bio-bean)
Auch für Feuerschalen oder sogar Grills. (Foto: bio-bean)

Und mal ehrlich: Überlegt euch, wie viele Kaffeereste tagtäglich in den Cafés und Restaurants dieser Welt entstehen. Diese sinnvoll zu verarbeiten – das ist clever. Klar, im großen Stil ist das schon länger der Fall, sogar in Fabriken von Nestlé und bei der Entsorgung von Müll bei Starbucks. Der Schritt in die Haushalte ist ein richtiger. Jetzt fehlt eigentlich nur ein Gadget, mit dem man eigene Reste in effektives Brennmaterial umwandeln kann…

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