In der eigenen Nachbarschaft nachhaltig mit Ressourcen umgehen – Nebenan.de macht’s möglich. Was ihr aus dem sozialen Netzwerk macht? Das liegt an euch.

Ihr wohnt in einem Mehrfamilienhaus, kennt aber höchstens vom Klingelschild die Namen eurer Nachbarn? Die Leute im Gebäude daneben sind euch schon komplett fremd? Kein ungewöhnliches Szenario in der Großstadt. Das Startup Nebenan.de möchte das ändern. Ähnlich wie bei Pumpipumpe und Co. geht’s darum, Dinge anderen zur Verfügung zu stellen. Das kann die Nähmaschine, die Leiter oder gar das WLAN sein. Allerdings teilt ihr euch nicht via Aufkleber auf dem Briefkasten mit, bei Nebenan.de existiert eine Online-Plattform, die Städte in Nachbarschaften gliedert. Innerhalb dieser tauscht ihr euch mit anderen Bewohnern aus, helft euch oder plant gar ein gemeinsames Grillfest.

Sharing Economy in der Nachbarschaft

Sharing Economy steht auch bei Nebenan.de im Fokus, ihr sollt also nicht ständig benötigte Werkzeuge, Hilfsmittel und dergleichen mit euren Nachbarn im Haus bzw. im Viertel teilen, statt sie einfach nur zu besitzen. Hier setzt dann der Ansatz der Nachhaltigkeit an – im besten Fall, versteht sich. Denn eure virtuelle Nachbarschaft funktioniert freilich nur dann, wenn ihr euch aktiv beteiligt. Seid kommunikativ, gebt (noch unbekannten) Menschen aus eurem Umfeld Tipps oder verschenkt nicht mehr benötigten Krams an Leute aus eurem „Hood“.

Gründet Nachbarschaften oder werdet Teil einer. (Foto: Nebenan.de)
Gründet Nachbarschaften oder werdet Teil einer. (Foto: Nebenan.de)

Ein wenig nach einer besseren Welt klingen auch die Geschichten, von denen die Gründer von Nebenan.de in bereits aktiven Nachbarschaften hörten. So kommen Gleichgesinnte unabhängig vom Alter zu Bastelabenden zusammen oder helfen sich Anwohner das Gießen von Blumen. Die Plattform sieht sich durchaus als Werkzeug, um die nachhaltige Lebensweise zu fördern – Ausleihen statt Neukauf. Und nicht nur das: Statt beispielsweise zu einem Geschäft auf der anderen Seite der Stadt zu fahren, erhält man vielleicht eine persönliche Empfehlung von einem Nachbarn – von einem Laden um die Ecke? Interessant ist gewiss der Gedanke, Nebenan.de mit Foodsharing zu kombinieren, um so Bedürftige aus dem näheren Umfeld zu versorgen.

Ihr müsst schon was tun

Aber wie gesagt: Nebenan.de erhält erst dann einen Sinn, wenn man sich zusammenfindet, selbst Nachbarschaften gründet oder sich bereits vorhandenen anschließt. Daher sollten alle Beteiligten motiviert sein, Beiträge zu verfassen, helfen zu wollen, Interessengruppen zu eröffnen oder Veranstaltungen zu planen. Sonst klappt es eben nicht mit einer schönen Nachbarschaft, in der man sich grüßt und kennt.

Macht ihr mit? (Foto: Nebenan.de)
Macht ihr mit? (Foto: Nebenan.de)

Ich find es eine wirklich schöne Idee, die mich auch mehr überzeugt als das Aufkleber-Konzept von Pumpipumpe, auf das meine Nachbarn im Haus setzen. Ich selbst bin in Dresden Mitbegründer der Nachbarschaft Striesen Ost und hoffe sehr, hier mit anderen Leuten näher in Kontakt zu kommen. Ob’s ein Erfolg wird? Das muss sich zeigen. Immerhin läuft es wohl bezogen auf die Anmeldungen in meiner Wahlheimat gar nicht so schlecht, unter anderem in der Neustadt, in Pieschen und in Löbtau. Die Neugierde ist also vorhanden. Nach einem längeren Telefonat mit einer Mitarbeiterin von Nebenan.de bin ich zumindest guter Dinge, dass das Startup einiges an Herzblut in das Portal steckt. Gespannt bin ich auch, wie man sich langfristig finanzieren möchte.

Weitere Details – auf Nebenan.de.

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