Plastikmüll gilt es zu vermeiden. Aber was mit dem tun, der bereits vorhanden ist? Ein unkonventionelles Konzept verfolgt das Plastic Bottle Village. Hier bestehen Wohnhäuser aus tausenden Plastikflaschen.
In Panama entsteht gegenwärtig ein ganz besonderes Dorf. Denn aus alten Plastikflaschen werden Häuser gebaut – mitten im Dschungel des Landes. Auf 33,5 Ha lässt der kanadische Unternehmer Robert Bezeau die Gebäude „aus dem Boden stampfen“, Ende 2015 begann die erste Phase mit einigen Häusern. Über 10.000 PET-Flaschen werden für kleinere Hütten benötigt, für größere bis zu 25.000.
Für Aufmerksamkeit sorgen
Sicherlich: Die Flaschen könnten auch wiederverwertet, zerkleinert und als Füllmaterial verwendet werden. Doch das Plastic Bottle Village dürfte zugleich eine Art „Mahnmal“ sein, das auf die Müllproblematik aufmerksam macht. Und eines ist klar: In den kommenden Jahrhunderten dürften sich die Flaschen nicht zersetzen.
So wird’s gebaut
Und wie geht das? In einer Art Stahlkäfig werden die Flaschen angeordnet, so entstehen die Wände für das Haus. Kabel und Rohre finden in dem Gerüst ebenfalls Platz. Danach erfolgt das Eingießen in Zement, sodass am Schluss relativ leichte, glatte, tragbare Flächen regulär verbaut werden können. Sogar eine gute Dämmung wird versprochen, die Wände würden extrem viel Energie sparen.
Interessenten können sich übrigens ab 149.000 US-Dollar ein Plastik-Haus in Panama sichern, die Öko-Gemeinschaft rund um Robert Bezeau sammelt ebenfalls via Crowdfunding Geld für Plastic Bottle Village ein. Aber besonders erfolgreich verläuft die Kampagne bei GoFundMe bisher nicht.
Weitere Hintergründe zum Plastikflaschendorf findet ihr unter plasticbottlevillage.com.