Noo-Noo sagt Plastikflaschen am Meer und Baggersee den Kampf an. Der Müllsammelroboter stammt von bastelfreudigen Schülern der Berufsbildenden Schule Neustadt.

Erst vor einigen Wochen hatte ich die Möglichkeit, mit Sergej Buragin auf der 10. Langen Nacht der Computerspiele in Leipzig zu quatschen. Es ging um ein DIY-Hoverboard, aber auch schon um die Maschine Noo-Noo, die mittlerweile echte Ausmaße angenommen hat. Denn die Erfindung des Lehrers an der Berufsbildenden Schule Neustadt (BBS) und seinen Schülern gewann kürzlich den Deutschland-Entscheid der „World-Robot Olympiad“ und wird damit in Neu-Delhi beim Weltfinale antreten – Glückwunsch!

Ein Probelauf. (Foto: Screenshot / Das Ding)
Ein Probelauf. (Foto: Screenshot / Das Ding)

Über den Strand schweben

Die Idee hinter dem kurios anmutenden Monstrum ist aber auch eine schöne. Noo-Noo ist ein Beach-Cleaner, der selbständig über den Stand „schwebt“ und Plastikflaschen einsammelt. Dank einer integrierten Presse wird der Müll gleich vor Ort komprimiert, um das ständige Leeren zu vermeiden. Spannend ebenfalls: Noo-Noo wird via GPS eine Route vorgegeben, die er abzufahren hat.

Die jungen Schöpfer und Sergej mussten bei der Umsetzung des Roboters einige Aspekte berücksichtigen. Beispielsweise würde ein normales Fahrzeug direkt im Sand versinken und ggf. dort lebende Tiere töten. Daher sorgen zwei Laubbläser und zwei Modellbau-Turbinen dafür, dass sich Noo-Noo ähnlich wie Luftkissenfahrzeug fortbewegt. Außerdem ist die Konstruktion in der Lage, eigenständig zu schwimmen. Einen Löwenanteil macht sicherlich auch die Programmierung aus, für die unter anderem der 19-jährige Abiturient Florian Gilges verantwortlich war.

Was bringt die Zukunft?

Perspektivisch könnte Noo-Noo, der Name stammt übrigens von dem „Teletubbies“-Staubsauger, mehr als nur eine intelligente Bastelei von Schülern und einem Lehrer sein. So meinte Sergej auf Anfrage, dass es sich aktuell noch um ein Modell handelt, das noch nicht im Praxisalltag getestet wurde. Schließlich stamme der Bot nicht von Industrie-Ingenieuren. Allerdings existiere schon ein Finanzplan für erste Prototypen, eventuell könnte das Team eine Unterstützung von der staatlichen Umweltförderung erhalten. Zur Verdeutlichung: Alleine die Materialkosten für das erste Exemplar betrugen über 1500 Euro.

Abseits des Müllsammelns besitzt Noo-Noo eh viel mehr Potential: Er könnte ja auch Bälle auf Golfplätzen sammeln oder nach Festivals Veranstaltungsorte aufräumen…

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